Sonntag, 12. Juli 2015

André Franell ⇒ Hotel · Restaurant


Hotel · Restaurant und Kleinkunst
Neue Zukunft für altes Kino · Lichtspieltheater Diana am Rande der Altstadt
Wir danken André Franell


Es war im wahrsten Sinne des Wortes ganz großes Kino, was sich am Samstag im ehemaligen Lichtspieltheater Diana am Rande der Altstadt abspielte: Umrahmt von beschwingter Musik der Band Dirk & Friends bot sich den Teltowern die letzte Chance, einen Blick in das ehemalige Kinogebäude zu werfen, bevor der neue Eigentümer André Franell demnächst mit dem Umbau des Hauses zu einem kleinen Hotel mit integriertem Restaurant beginnen wird. „Ich weiß, dass viele Einwohner sehr bewegende Momente mit dem ehemaligen Kino verbinden. Daher wollten wir die Möglichkeit einräumen, das Gebäude im Rahmen eines kleinen und spontanen Erinnerungsevents noch einmal zu besichtigen“, erklärte Franell. Doch nicht nur zurückerinnern konnten sich die Besucher. Vielmehr durfte sich, wer wollte, einen Kinosessel selbst demontieren und gegen eine kleine Spende mitnehmen. Die gesammelten Einnahmen sollen auf Wunsch des neuen Eigentümers an die Kindertagesstätte „Käferland“ übergeben werden. Gleich drei der legendären Sessel sicherte sich beispielsweise der 37-jährige Danny. „Ich möchte die Sitze in meinen Billardraum stellen“, sagte er. Zwar stamme er selbst nicht aus Teltow, dennoch verbinde er zahlreiche Erinnerungen mit dem Kino, das seiner Aussage nach früher in der ganzen Region als zentraler kultureller Anlaufpunkt galt. „Ich erinnere mich besonders an den Film Dirty Dancing, den ich damals hier geschaut habe. Das war wirklich ein Highlight.“

Dafür, dass solche besonderen Augenblicke nicht mehr nur Erinnerungscharakter tragen, möchte der neue Eigentümer gemeinsam mit der Restaurantgruppe Tomasa sorgen. Denn die Bühne soll erhalten bleiben und künftig wieder für kleine Kulturveranstaltungen genutzt werden. Circa 1,6 Millionen Euro möchte der Geschäftsführer der Berliner Operis-Gruppe investieren und hat sich für die kommenden Monate viel vorgenommen. So soll das komplette Erdgeschoss mit altem Kinosaal und Nebengebäude zum Restaurant umgebaut werden, in dem dann auch Kleinkunst und Filmvorführungen stattfinden können. Die Lokalgestaltung übernimmt der künftige Restaurantbetreiber Tomasa. Geplant sind diverse Außen- und Innenplätze, und auf dem Hof zehn Pkw-Stellflächen. Der Boden des Kinosaals soll begradigt und die Decke heruntergesetzt werden, um darüber Platz für zehn Hotelzimmer zu schaffen. „Wir sind optimistisch, dass wir unserem Ziel im Sommer 2015 schon ganz nah sein werden. Wir haben uns vorgenommen, möglichst im Jubiläumsjahr der Stadt zu eröffnen“, betonte Franell.

Nachdem im Jahr 2006 der letzte Vorhang im Kinosaal fiel, konnte das 1936 erbaute Gebäude nach einem Zwischenerwerb durch die Stadt Teltow im Frühjahr dieses Jahres an die Operis-Gruppe veräußert werden. Mit der Sanierung wird der neue Eigentümer dem Wunsch vieler Teltower gerecht, das historisch bedeutsame und unter Denkmalschutz stehende Haus wieder aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken.

AN

veröffentlich von: www.teltow.de